Hallo liebe Schwitzer,
wollte meine Geschichte mal in groben Zügen los werden, vielleicht kann ja jemand was mit der Info anfangen, weil er sich in Teilen der Geschichte wieder findet:
-Geboren 1965, männlich
-normale Statur, kein Übergewicht, keine wesentlichen schweißrelevanten Erkrankungen (Lunge, Nieren, Schilddrüse etc. in Ordnung)
-Vegetativ leicht labiler Typ, keine behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen.
-Ausprägung übermäßige Schweißneigung, mit Schwerpunkt Kopfbereich und unter den Achseln in der Pubertät
-Behandlung Achselschweiß 1990 durch operative Entfernung der Schweißdrüsen. Folge war eine Reduktion der übermäßigen Schweißbildung (vorher dicker Pullover mehr als handtellergroß naß, Schweißperlen runter laufend) auf ein akzeptables Maß.
-Info zu Möglichkeit der Behandlung Kopfschwitzen über Internet Anfang 2005. Da hier seit der Pubertät der Leidensschwerpunkt gelegen hat (starkes Schwitzen mit Schweißperlen von Stirn und aus Nackenbereich runter laufend, mit Hitzewallungen) Terminvereinbarung zu ETS bei Dr. Tarfusser in Meran.
-Behandlung Kopfschwitzen Sommer 2005 durch ETS. Die Folgen sind recht vielfältig, und werden im Folgenden mit groben Zeitangaben wiedergegeben:
--unmittelbar nach der OP Kopf trocken, Hände trocken (sandpapiertrocken). Hände waren bei mir kein Problem.
--Starkes Kompensatorisches Schwitzen auf Brust, Rücken und an den Beinen.
--Starkes Nachtschwitzen mit klatschnassem T-Shirt und großen Schweißperlen an den Beinen, regelmäßig 3-4 mal die Woche
--Gustatorisches Schwitzen bei bestimmten Speisen (z.B. Tomatensoßen, Gulaschsoßen etc.)
--Rückgang Höhenangst (war aber nie stark ausgeprägt), überraschender Effekt, der zumindest zeitlich mit der ETS zusammenfällt.
--Rückkehr normales Schwitzen an den Händen nach ca. 1 Jahr
--Abklingen Nachtschwitzen nach ca. 1 Jahr
--Abklingen Kompensatorisches Schwitzen an den Beinen nach ca. 1 Jahr
--Mäßiges, akzeptables Schwitzen, z.B. beim Sport im Kopfbereich nach ca. 2 Jahren, ohne Hitzewallungen
--Rückgang des gustatorischen Schwitzens, liegt aber deutlich über dem Niveau vor der OP
--Rückgang des Kompensatorischen Schwitzens auf Brust und Rücken. Ist heute nicht mehr so übermäßig, wie in den ersten 2 Jahren, liegt aber deutlich über dem Niveau vor der OP (ab 25° bzw. bei entsprechender Luftfeuchtigkeit wird T-Shirt feucht, in der Regel aber keine runter laufenden Schweißperlen)
Nach 4 Jahren Erfahrung mit der ETS würde ich sagen, dass es sich um einen wesentlichen Eingriff handelt, der operationstechnisch zwar minimalinvasiv ist, aber in seine Bedeutung für das Vegetative Nervensystem erheblich. Um sich an die neue Situation anzupassen braucht es (das vegetative Nervensystem) einige Jahre. Meine persönliche Einschätzung ist die, dass ich von dem Eingriff profitiert habe, weil ein für mich besonders unangenehmer Schwitz- und Hitzewallungsschwerpunkt, der Kopf, entschärft worden ist, auch wenn dafür an anderer Stelle (Brust und Rücken) eine vermehrte Schweißneigung der Preis ist.
Gruß
Schweiß-Schorsch
ETS 2005, ein Erfahrungsbericht 4 Jahre danach
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Re: ETS 2005, ein Erfahrungsbericht 4 Jahre danach
Du bereust es also nicht und würdest den Eingriff auch mit jetzigem Wissen wieder machen lassen?Meine persönliche Einschätzung ist die, dass ich von dem Eingriff profitiert habe,
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Re: ETS 2005, ein Erfahrungsbericht 4 Jahre danach
Hallo Simse,
Ja, ich würde den Eingriff wieder machen lassen. Wichtig scheint mir die Erkenntniss, dass man nicht 3 Tage, nicht 3 Wochen und auch nicht 3 Monate nach dem Eingriff zuverlässig abschätzen kann, wo man gelandet ist, sondern dass man dafür tatsächlich einige Jahre braucht. Nicht so sehr, um den nötigen Abstand zu gewinnen, da verblasst eher der Schrecken der alten Situation, und man ist auf die Tücken der neuen Situation focussiert, sondern weil das vegetative Nervensysten selbst die Zeit braucht, um sich in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Die Zeit muss man ihm schon lassen, denn man kann nur mit und nicht gegen das eigene vegetative Nervensysten leben.
Gruß
Schweiß-Schorsch
Ja, ich würde den Eingriff wieder machen lassen. Wichtig scheint mir die Erkenntniss, dass man nicht 3 Tage, nicht 3 Wochen und auch nicht 3 Monate nach dem Eingriff zuverlässig abschätzen kann, wo man gelandet ist, sondern dass man dafür tatsächlich einige Jahre braucht. Nicht so sehr, um den nötigen Abstand zu gewinnen, da verblasst eher der Schrecken der alten Situation, und man ist auf die Tücken der neuen Situation focussiert, sondern weil das vegetative Nervensysten selbst die Zeit braucht, um sich in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Die Zeit muss man ihm schon lassen, denn man kann nur mit und nicht gegen das eigene vegetative Nervensysten leben.
Gruß
Schweiß-Schorsch
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Re: ETS 2005, ein Erfahrungsbericht 4 Jahre danach
Stimmt, das ist auf jeden Fall interessant - vor allem auch für diejenigen die unmittelbar nach dem Eingriff nicht zufrieden waren. Besonders die Info über die Minderung des Kompensatorischen Schwitzens im Laufe der Jahre finde ich wichtig. Hab ich bisher auch nicht in der Deutlichkeit gelesen.