Psychotherapie...

[jul*E*zZ]

....habe gerade gelesen, dass man auch hierüber berichten kann... aber da gibts nicht viel zu sagen, viel Gerede um NICHTS, hat gar nichts gebracht... das war im Sommer 2006 , das war wie Kaffeeklatsch, sie hat zugehört und ich hab nur geredet... hatte 50 Sitzungen und nach 30 abgebrochen, weil es sich gezeigt hat, dass es nichts gebracht hat... im Großen und Ganzen weiß sie nun über mein halbes Leben bescheid und was ich für Mittelchen benutzt habe...

hat jemand gute Erfahrungen gemacht oder oder oder ?

[Schweißbrille]

Das klingt nach einer seltsamen Therapie... Eigentlich ist das wichtige ja nicht unbedingt das, was in den Therapiestunden passiert, sondern das dazwischen.
Und wie aus diesen Worten herausklingt: Ja, ich habe Psychotherapieerfahrungen - allerdings wegen anderen Problemen. Da hats auch gut geholfen. Wenn es psychisch nicht rund läuft, kann es gut sein, dass man mehr schwitzt. Aber dass jeder der schwitzt, psychische Probleme hätte, halte ich auch eher für Quatsch. Bei primärer Hyperhidrose ist ja die Hyperhidrose die Grunderkrankung, nicht das Symptom. Und Hyperhidrose ist ja eindeutig was Körperliches.
Sollte aber eine psychische Erkrankung das Schwitzen verstärken, tut man sicherlich gut daran, die psychische Erkrankung zu behandeln. Da täte man aber auch gut dran, wenn man nicht schwitzt.

Es sprach: Dr. Dr. Schweiß Brille

[jul*E*zZ]

eindeutig was körperliches?! mh, ich finde das ist ne Frage der Interpretation...weil die Ursache ja der Symphaticus ist und dann ist es ja widerum was nervliches... also ist die Ursache nervlich, die Symptome körperlich... mh, ist ne eigentlich nen interessanter Punkt...

meine Neurologin hatte mich damals an die Psychotherapie weitergeleitet, da sie vermutet hatte, dass ich manche familiäre Probleme nicht verkrafte und das die HH auslöst, ist aber Unsinn, da ich die HH schon viel länger habe...naja,ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass man logischerweise bei Therapiesitzungen mehr erzählt als sich im eigentlichen Sinne zu unterhalten...aber man erwartet doch dennoch eininge Meinungen, unterstützende Worte, Kurplätze (mal ganz hochtrabend gesprochen) oder ja... mh, andere Sachen eben, aber NICHT NUR zuhören...

schönen Abend noch

[Schweißbrille]

> aber NICHT NUR zuhören...

Eben, dafür kann man auch die Telefonseelsorge nehmen.

Okay ja - nervlich. Aber Nerven sind ja eben was Neurologisches und nichts Psychiatrisches. Wobei die Grenzen da fließend sind und das ein höchstkompliziertes Zusammenspiel ist.

Oder um es kurz zu machen: Eigentlich sind wir einer Meinung!

[jul*E*zZ]

Oder um es kurz zu machen: Eigentlich sind wir einer Meinung!

hihi, ja, das sind wir!!!

ich werde mal eine Freundin fragen, die studiert Medizin... vielleicht hat sie ne interessante Meinung dazu...nervlich, ..., etc....

[knorki]

Ähm...warum sollte Hyperhidrose nicht psychisch bedingt sein?
Bei mir ist es das...

Zwar schwitze ich auch sehr extrem bei 30°C in der Sonne, oder beim Joggen sehr extrem, oder...
Aber bei mir ist es auch psychisch bedingt.

Zum Beispiel:
Ich hatte einen Termin in einer Radiologie. Eines meiner Knie wurde zuerst geröngt, da dies keine brauchbaren Ergebnisse gab, wurde ich erneut in die Radiologie überwiesen zum MRT.
Ich habe eigentlich kaum bis gar nicht geschwitzt, als ich vor dem MRT stand. Dann wurde ich bis zum Unterleib in eine Röhre (MRT) geschoben & musste 20 Minuten verschiedene Klopfgeräusche unter mich ergehen lassen. Danach kam ich wie in Schweiß gebadet aus der Röhre raus. Vorallem mein Rücken & meine Achseln.
Das war...Angstschweiß...psychisch bedingt!

Das habe ich in zich Situationen.
Wenn mir der Doktor eine Narbe zunäht, ist es das gleiche...überall tritt Schweiß aus.
Leider nicht nur in solchen Situationen...
Aber genug davon.

Allerdings muss ich sagen, dass ich schon stärker schwitze als andere. Das ist wiederrum genetisch bedingt, dagegen lässt sich nichts machen. (Jaaa...außer den Sympathikus durchtrennen oder die Schweißdrüsen absaugen. Oder natürlich auch Sormodren, Vagantin, Salbei, AlCl, etc. verwenden, was wir ja alle kennen, aber darum geht es hier ja nicht.)


Ich selber war auch in einer Psychotherapie, aber nur ein paar Sitzungen. Ich fand' das dann echt sinnlos...nur erzählen...nun ja, vielleicht war das auch falsch, von mir, es abzubrechen.

Ich bin dann darauf zu einem Psychiater gegangen. Der mich "analysiert". Der hat herausgefunden, dass es auch an meinem schwachen Selbstwertgefühl liegt. Ich danke ihm auch dafür...
Und er hat mir beigebracht wie man Autosuggestion macht & ich habe bei ihm auch Suggestionseinheiten absolviert.
Als allererstes gab's natürlich Psychopharmaka, welches allerdings nicht angesprochen hat.

Ich würde sagen...
Das psychisch bedingte Schwitzen könnte man durch eine Psychotherapie in Griff kriegen, vermindern oder ganz beseitigen. Über die Probleme reden, sich darüber bewusst werden & dadurch "Kontrolle" über es gewinnen.
Oder man macht es mit anderen "psychischen Hilfsmitteln" oder macht sie zusätzlich. Wie zum Beispiel das von mir schon erwähnte (Auto-) Suggestion oder die Psychopharmaka (wobei man dafür wohl schon extrem starke psychische Probleme haben muss).

[tropfentropf]

Bin grad in Schreiblaune also hau ich hier auch mal meinen Senf rein:

Also, ich bin selber seit letztem Jahr in psychotherapeutischer Behandlung, allerdings nicht primär wegen der HH. Was ich für mich behaupten kann ist, dass es keinen Zusammenhang zw. eigener (Un-)Zufriedenheit und dem Grad des Schwitzens gibt. Letztes Jahr zu dieser Zeit gings mir psychisch echt mies, ich hatte kein wirkliches Ziel mehr und mein Studium gerade abgebrochen und auch sonst allerlei an Problemen. Aktuell bin ich rundum glücklich, erfolgreich im neuen Studium und Beruf und kann mich wirklich kaum beklagen - dennoch schwitze ich genauso stark wie letztes Jahr auch.
Allerdings versuche ich mit meinem Therapeuten Möglichkeiten zu finden wie man es bspw. in Trigger-Situationen vermeidet sich selbst unter Druck zu setzen, bzw. diese Angstspirale "Oh Hilfe ich schwitze und alle sehen's (also schwitz ich noch mehr) außer Kraft zu setzen. Wenn mir das gelingt, bzw. es mir egal wäre ob nun wer sieht das ich schwitze wie frischgeduscht, wäre ich schon ziemlich froh. Natürlich hat das alles auch was mit Selbstbewußtsein zu tun, nur sind Psychodocs ja auch dazu da eben sowas anzugehen. Im Grunde kann es nicht schaden, wenn man denn will und sich darauf einläßt...

[gaensebluemchen]

Also ich bin mittlerweile der Meinung dass man psychische Prozesse und körperliche Prozesse nicht wirklich trennen kann. Jede Erkrankung hat ihre Entsprechung in der Psyche oder besser ausgedrückt seelische Ursachen. Eine bestimmte körperliche Grundkonstitution bringt man allerdings mit die Welt. Das sehe ich schon bei meinen Söhnen...
Ich hab' in den letzten Jahren viel ausprobiert, u.a. eine 2-jährige Psychotherapie und Homöopathie (beides musste ich wegen Umzug allerdings abbrechen:-(). Ich hab' in dieser Zeit unheimlich viel dazugelernt...und möchte diese Zeit nicht missen. Ich hatte allerdings auch eine super klasse Therapeutin, die Tag und Nacht für mich da war. Und auch meine Homöopathin war total spitze. In dieser Zeit habe ich erfahren, dass Körper und Psyche untrennbar sind und mittlerweile denke ich da auch nicht mehr "getrennt". Das ist ein Grund, warum ich NIE wieder eine ETS machen würde. Mein Körper hat sich einen Weg gesucht, den Schweiß wieder fließen zu lassen.
Es ist wie beim Auto, da baut man ja auch nicht das "Tank-Lämpchen" aus, anstatt zu tanken. Das Schwitzen hat schon seinen Grund und wenn man nur das Schwitzen stoppt, dann verlagert man nur die Symptome. Man muss da schon an die Ursache ran!

[leila]

Ich schwitze unter den Achsel sehr stark, vorallem, wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt gerate. Ich habe schon allerlei ausprobiert, nichts hat geholfen. Vor einer Woche bin ich dann schließlich zum Psycholgen gegangen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe jetzt auf Hilfe, das Schwitzen ist bei mir nämlich definitiv ein psychisches Problem. Zuerst hat man ein EEG bei mir gemacht. Ergebnis: alles ok. Jetzt nehm ich Hyperforat (Mittel mit Johanniskraut) mal sehen, ob das was bringt, die Wirkung tritt erst nach ca. 4 Wochen ein. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt...irgendwie muss mir der Psycholge doch helfen können...

[Simse]

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen Vielleicht magst du ja hier mal berichten wie es läuft - also die Dinge die nicht zu privat sind... Ich glaube viele hier, inklusive mir, können sich denke ich gar nicht so viel drunter vorstellen.

[leila]

Ich kann gerne weiter davon berichten (vorallem wenn es helfen sollte ), in 2,5 Wochen ist mein nächster Termin...

[Simse]

Naja, wenn deine HH wie du sagst psychische Ursachen hat, dann stehn die Chancen ja nicht schlecht dass es mindestens besser wird

[leila]

Heute war ich wieder beim Psychologen. Das Medikament Hyperforat nehme ich ab heute nicht mehr, da es leider meine "Schwitz-Nerven" im Gehirn nicht entspannt hat, dafür hatte ich oft ein Kribbeln in Händen u. Füßen. Der Psychologe meinte, dass das Medikament wohl einen falschen Bereich im vegetativen Nervensystem stimuliert hätte Außerdem sagte er, dass Hyperhidrosis genetisch veranlagt sei u. dann früher oder später zum Vorschein kommt, auch ohne spezielle Auslöser (diese könnte man auch nicht bestimmen). Ich möchte nur dazu sagen,dass keiner in meiner Familie übermäßig viel schwitzt.
Hyperhidrosis ist eine Krankheit u. die würde auch nicht mehr weggehen, sich höchstens verbessern...dabei hatte ich immer gehofft, dass das Schwitzen irgendwann wieder plötzlich verschwindet, wie es auch aufgetaucht ist. Er empfiehlt mir jetzt Autogenes Training unter professioneller Anleitung, morgen werde ich mich mal erkundigen.
Eigentlich bin ich total enttäuscht von der Psycho-Sache, ich dachte echt der könnte mir helfen, mit ner Verhaltenstherapie oder so, aber da hab ich mich anscheinend geirrt. So werde ich also wieder weitergeschickt, wie schon so oft zuvor, wenn der eine Arzt mal wieder nicht richtig weiter wusste.

[Simse]

Das tut mir echt leid... Es gibt ja schon die sekundäre Hyperhidrose, nur ist es in den meisten Fällen wohl eher primär. Aber wenn die Psyche bei dir wirklich so starken Einfluss auf das Schwitzen hat, vllt bringt das autogene Training auch was. Nicht entmutigen lassen und einfach versuchen!

[leila]

Ich war jezt bei einem Entspannungstherapeuten, der mir eine Übungs-CD für progressive Muskelsentspannung mitgegebn hat. Blöderweise hatte ich das Gefühl, der Mann hat gar nicht verstanden, wie schlimm das Schwitzen für mich ist. Er meinte die ganze Zeit das Schwitzen würde nur auftreten wenn ich Klausuren schreibe, mich stark konuentrieren müsste. Dass ich das eigentlich immer habe, sobald ich nur die Haustür verlasse hat der total ignoriert oder nicht nachvollziehen können. Damit wa die Sache eigentlich erledigt. Als er dann noch fragte wie wir das super Beratungsgespräch abrechnen u. raiskam, dass ich Privat versichert bin, hat er mir direkt noch 2 neue Termine verpasst (kann man ja gutes Geld mitmachen). Die werd ich aber absagen, hab keine Lust meine Zeit bei jemanden zu verschwinden, der meine Lage überhaupt nicht versteht, dass kostet zu viel Zeit u. Nerven...
Werd mal die CD ausprobieren, große Hoffnungen mach ich mir aber nicht (ich weiß man soll immer positiv denken )

Mal was anderes: Morgen hab ich ein Date u. jetzt schon Panik, dass man irgendwie was merken könnte. Da geht die ganze Freude direkt wieder verloren, was zieh ich nur an schwarzes oder weißes T-Shirt