da ich völlig neu in diesem Forum bin, möchte ich mich zuerst kurz vorstellen.
Gestatten, von Schwitzewitz. Bin 28 und seit meiner Kindheit starker Hyperhitrotiker an Händen und Füßen .
Richtig zur Kenntnis genommen habe ich die Hyperhidrose bereits in der Grundschule. Durch die nass abtropfenden
Hände haben sich die Heftblätter nach innen gewellt und das Gefühl der nassen Hände war mir schon damals unan-
genehm, sollte aber erst im Studium zu einem wirklich großen Problem werden. Komischerweise war die Hyperhidrose
zu Schulzeiten auf dem Gymnasium ein weniger großes psychisches Problem für mich, zumindest das soziale Leben
betreffend. Vielleicht waren die normalen Pubertätsprobleme viel gewichtiger? Allerdings störte mich schon immer
das Gefühl der nassen, kalten Hände und Füße und die Beeinträchtigungen im Alltag. Ständig geriet man in Panik, wenn
man Anderen die Hände geben musste oder es war unangenehm Gegenstände in die Hand zu nehmen und feuchte Stellen
auf deren Oberfläche zu hinterlassen. Von handwerklichen Tätigkeiten ganz zu schweigen.
Diese Probleme wurden dann mit ca. 21 Jahren während dem Studium das erste mal so groß, dass ich mich entschloss dagegen anzukämpfen.
Nachdem ich so ziemlich alles erfolglos oder mit mehr oder weniger geringem Erfolg ausprobierte (wie Salbeitee,
Beruhigungstabletten, Aluminiumchlorid-Lösungen, Antihydral etc.), probierte ich vor ca. 4 Jahren das erste Mal die
Iontophorese aus. Anfangs noch beim Arzt, wo mir nasse Schwämme direkt auf die Hand gelegt wurden und ich 2-3 Mal die
Woche eine Anwendung von 15 min bekam. Dies brachte natürlich keinen Erfolg. Ich dachte über eine Behandlung mit Tabletten nach, welche ich aber aufgrund der Nebenwirkungen für mich ausschloss. Eine Sympathikusblockade oder -durchtrennung war mir nach Internetrecherchen zu gefährlich. Also begann erst ein mal die Zeit der Resignation und
Depression, soll heißen, ich habe ein halbes Jahr in Selbstmitleid zugebracht, bin kaum raus gegangen und wenn, dann nur
zum exzessiven Feiern, habe die Uni schleifen lassen und mir war einfach ziemlich vieles völlig egal.
Dann habe ich es nochmal mit der Iontophorese versucht, und mir über meinen Hausarzt ein Heimgerät verschreiben lassen.
Ich benutzte das Gerät (Galvan DE 20) jeden Tag mit 8 mA Gleichstrom für 15min und beiden Händen nacheinander an der
wirksamen Anode. Nach ca. 3 Wochen des Zweifelns und den Vermutungen, meine Zeit mit einer doch recht unangenehmen
Behandlungsmethode zu verschwenden, geschah das Wunder und zwar schlagartig. Über Nacht wurden meine Hände plötzlich
trocken. Ich konnte es erst kaum glauben, denn am Tag zuvor hatte ich noch diese unglaublich schwitzigen Hände und nun sollte das alles vorbei sein? Es war tatsächlich so und sollte auch noch 2 Jahre anhalten. Nach den 2 Jahren merkte ich, dass die Wirkung trotz gleicher Behandlungsmethoden Schritt für Schritt nachlies. Aber auch das war mit längeren Anfangsphasen des täglichen Behandelns und engeren Erhaltungsphasen bis heute einigermaßen in den Griff zu bekommen. Allerdings wirkt es nicht mehr so stark wie in den ersten 2 Jahren, in denen ich wirklich bei 32°C und Prüfungsstress an den Händen komplett trocken war und nur leichtes kompensatorisches Schwitzen an den Beinen hatte.
So, jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage.
Ich habe schon in der ersten Behandlungszeit mit der Iontophorese gemerkt, dass sich einige meiner Körperfunktionen
verändert haben. Zum Beispiel habe ich einen höheren und manchmal auch intensiveren Ruhepuls als vorher. Als ob der
Körper dadurch, dass er nicht Schwitzen kann, in eine Stresssituation gerät und dann eben entsprechend mit Unruhezuständen
reagiert. Oft passiert es mir genau an den Tagen, an denen die Wirkung der Iontophorese einsetzt, dass ich morgens mit
stark pochendem Herz und einem Puls von 100 Schlägen pro Minute wach werden. So, als wenn der Körper mir sagen wollte
"Hey, du bist ein nervöser Typ und ich brauchte das Händeschwitzen immer als Ventil zum Ausgleich. Jetzt ist da alles dicht und dein Nervensystem spielt verrückt." Hört sich jetzt vielleicht ein wenig seltsam an, aber ich denke ihr wisst was ich meine. Aber auch tagsüber ist der Puls höher und irgendwie unregelmäßiger als vor der Behandlung mit Iontophorese.
Damit meine ich, dass er mal bei 70 ist, dann 2 stunden später bei gleichen Bedingungen bei 90 oder 100. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass ich ich eben genau an dieses ersten Tagen der ersten Wirkung auch öfters Kreislaufprobleme habe, oder ich zumindest denke, dass ich welche habe. Denn umgekippt bin ich noch nie, aber es fühlt sich öfters so an. Dann ist mir noch aufgefallen, dass ich morgens und in der Nacht immer einen viel trockeneren Mund habe als vor der Iontophorese.
Ja, das waren erst mal die Symptome, die mir auf Anhieb einfallen.
Deswegen wollte ich andere Iontophprese-Anwender auf diesem Wege fragen, ob sie ähnliche oder andere Nebenwirkungen
an sich festgestellt haben, um ausschließen zu können, ob es vielleicht etwas anderes ist.
Allerdings glaube ich das nicht, weil ich vor ca. einem Jahr im Krankenhaus durch Ultraschall und andere Methoden auf den Kopf gestellt wurde und bis auf einen kleineren, unbedeutenden Herzfehler (Klappe nicht 100 %ig Dicht, haben viele Menschen, ohne es zu wissen) alles in Ordnung war.
Für eventuelle Antworten bedanke ich mich im Voraus.
Mfg von Schwitzewitz
