Allgemeines im Umgang mit BH und HH

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Lonely
Feuchtling
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Allgemeines im Umgang mit BH und HH

Beitrag von Lonely »

Hallo ;) ,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Nachdem ich mich bereits sehr ausführlich sowohl über Bromhydrose als auch Hyperhydrose informiert habe, würde ich gerne noch einmal eine Zusammenfassung dessen entwerfen, mit dem Ziel evtl. noch ein, zwei neue Dinge einzubringen und überstürztes Handeln zu verhindern, da ich selbst sehr gut nachvollziehen kann, wie "verzweifelt" man selbst ist:

- ständige Wachsamkeit "hat mich da gerad jemand komisch angeguckt?", "bestimmt, sicher
stinke ich schon wieder über Meilen hinweg"
- Wenn Leute gar die Nase rümpfen oder einen direkt darauf ansprechen, traurig aber wahr zumeist feinfühlig à là "Du stinkst, wasch dich mal", will man förmlich im Boden versinken, verschwinden, abhauen ...
- man ist vollkommen auf das Schwitzen fokussiert, besonders in der Schule in den engen Klassenräumen und ist unkonzentriert, geradezu in Panik unter Menschen zu sein; Der Gedanke wo/wann kann ich meine Klamotten wechseln, frisch machen, Deo... dominiert

Folgen sind u.a. enormer Stress, der in den "kritischen" Situation letztendlich nur noch mehr dazu führt, dass man ins Schwitzen gerät. Zudem zunehmende soziale Isolierung, da man immer möglichst weit weg von anderen sein möchte. Dies kann auch leicht falsch gedeutet werden von seinen Mitmenschen und als Ablehnung verstanden werden, weil sie deine Lage nicht nachvollziehen können.

Mögliche Maßnahmen dagegen sind u.a. Folgendes:

Allgemeines:

- tägliches Waschen (Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass dem ohnehin so ist),
jedoch sollte dabei über neben gelegentlichem „Frisch-Machen“ nicht über einmal täglich
hinausgegangen werden, da somit nur die Hautflora zerstört wird, was letztendlich sogar
zu noch schnellerer Geruchsbildung führen kann (BH)
- regelmäßiger Kleidungswechsel, sowie deren Reinigung vom Schweißgeruch,
wirkungsvolle Mittel sind u.a. Essig, sowie Natron oder Zinksalz
- luftige Kleidung aus Baumwolle, weil sie im Gegensatz zu synthetischer Kleidung Gerüche schlechter aufnimmt

Deo ist eine Sache für sich. Die meisten Deodorants wirken, indem sie mit einem sehr starken (aggressiven) Duft versuchen den Schweißgeruch zu überdecken. Doch dies führt in der Regel zu genau dem, was verhindert werden sollte. Dem Deo gelingt es nicht und der Gestank wird noch schlimmer, durch das Deo verstärkt.
Dieser Effekt tritt nach meiner Erfahrung besonders bei den eher „chemischen“ Deos auf.
Natürliche Deos mit ätherischen Ölen u.ä. sind zumeist milder bzw. weniger aggressiv , sodass sie im schlimmsten Fall eher „untergehen“, als den Gestank zu verschlimmern. Gute Erfahrungen habe ich in diesem Bereich mit dem SPEICK Deo Stick gesammelt.
Ich bitte außerdem darauf zu achten, was ihr euch mit euren Deos antut. Einige, nicht alle, haben Inhaltsstoffe, die mehr schaden als nützen. Hier einige Testtabellen zur groben
Einordnung der Deodorants:
http://emedien.oekotest.de/payment/FA81 ... /28567.pdf ; http://emedien.oekotest.de/payment/10C7 ... /36150.pdf

Bedenkliche Inhaltsstoffe:

- Sehr viele Deos sind mit Duftstoffen versehen, die Kontaktallergien auslösen können. Dies ist umso nachteiliger, als die Haut unter den Achseln besonders empfindlich ist.
- Diethylphthalat: Verdacht auf Schädigung der Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane, und die Wirkungsweise eines Hormons zu haben
- PEG und PEG-Derivate als Emulgatoren: Machen Haut durchlässiger, sodass Schadstoffe schneller in den Körper gelangen

Ein weiterer, viel diskutierter Punkt ist der Gebrauch von Aluminiumchlorid. AlCl sorgt für weniger Schweißabgabe durch Verengung der Schweißdrüsen und hat eine desinfizierende Wirkung, wodurch die Vermehrung der Bakterien eingeschränkt wird, die für den Geruch verantwortlich sind.
Beliebte Produkte sind die Odaban, Yerka oder AHC 20/30 Antitranspirantien, sowie die Deocreme von Vichy.
Jedoch ist AlCl auf die Dauer brustkrebserregend. Ein Faktor, der in Anbetracht des außerordentlich hohen Anteils in Antitranspirantien nicht zu unterschätzen ist.
Außerdem ist auch die Wirkung des AlCl begrenzt. Sowohl im Internet als auch in meiner näheren Umgebung wurde die Erfahrung gemacht, dass auf längere Zeit ein Gewöhnungs-effekt eintritt, womit man wieder am Anfang wäre. Daher rate ich von dem Gebrauch von Aluminiumchlorid ab. Wenn nun jemand jedoch unter besonders starker Hyperhydrose leidet, besteht die Möglichkeit als Alternative zu AlCl Alaun zu gebrauchen. Es wirkt ähnlich, daher auch nicht unbedenklich, ist jedoch ohne die schädliche Chlorverbindungen und damit „gesünder“/verträglicher.
Natürliche Alternativen zu denen ich raten würde, sind u.a. wie oben bereits genannt der Gebrauch von Natron oder Zinksalz, die beide eine geruchsbindende Wirkung haben. Sie können direkt mit etwas Wasser in dem betroffenen Bereiche verteilt werden oder in Form von einer Deocreme, die unter Zusatz von Shea-Fett auch selbst hergestellt werden kann. Außerdem hat Salbei eine gute schweißregulierende Wirkung, wenn im Vergleich zu AlCl nicht derart wirkungsvoll.

Ansonsten sollten die Ursachen behoben werden. Die meisten Hyperhydrose-Betroffenen werden diese hauptsächlich im Stress finden. Darum sollten sie versuchen sich selbst zu beruhigen und Abstand zu gewinnen von dem Problem, à là „schlimmer kann es ja nicht werden“, bzw. versuchen weniger Priorität auf andere als viel mehr sich selbst zu setzen. Ich weiß, dass es sehr schwer umzusetzen ist. Zumindest mir hat es jedoch mittlerweile durchaus geholfen. Unterstützende Maßnahmen sind z.B. Yoga oder Sport aller Art. Beides wirkt erholend und entlastet die Psyche. Sport lässt einen sich einmal richtig ausschwitzen, sodass man anschließend bedeutend weniger schwitzt.
Neben dem Stress existieren als Ursache u.a. schlicht die Pubertät und Wechseljahre (Hormone), aber auch mögliche Fehlfunktionen der Schilddrüse. Allerdings kann es auch erblich bedingt sein, sodass die „Hyperhydrose“ nur eingegrenzt, aber nicht behoben werden kann. Dazu gehöre leider auch ich. Wo andere nach dem Sport kaum geschwitzt haben, bin ich mehr oder weniger klitschnass.
Dies ist allerdings eher ein optisches Problem, sodass es aus meiner Sicht wirklich nicht schlimm ist, wenn der psychische Stress wegfällt.
Unangenehm wird es nur, wenn es anfängt zu riechen, womit ich bei der Bromhydrose wäre. Bromhydrose ist in den allermeisten Fällen behebbar, nur dass leider die Ursache meist schwer zu finden ist.
Darm- und Verdauungsprobleme sind eine Möglichkeit. Infolge falscher Ernährung ,oder einer nicht mehr intakten Darmflora, kann der Körper Gift- und Stoffwechselprodukte nicht mehr auf dem natürlichen Weg abgeben, sodass die Entgiftung verstärkt über die Haut stattfindet. Gründe dafür können eine Übersäuerung des Körpers oder ein Ungleichgewicht zwischen guten und schlechten Bakterien im Darm sein. Beides lässt sich durch eine Ernährungsumstellung, sowie diverse Tees (Basen Tee, Entschlackung: Brennessel, Spitzwegerich) beheben. Zum Aufbau der Darmflora empfehle ich (ebenso wie hier im Forum) probiotische Drinks, die durch zugesetzte Milchsäure Bakterien helfen.
In diesem Zusammenhang steht das AlCl wie oben bereits genannt, indem es diese Entgiftung behindert und somit besonders beim Absetzen, dann für einige Zeit zu ziemlich unangenehmen Folgen führen kann, da der Körper erst einmal wieder alles los wird, was sich angestaut hat.
Des Weiteren kann auch eine Laktoseintoleranz eine Ursache für Probleme sein, da mangels Laktase die Laktose nicht abgebaut wird und so Gärungsprozesse im Darm entstehen. Sobald eine LI entdeckt wird daher Finger weg von laktosehaltigen Produkten (Käse, Butter, Eis, Pizza und all das andere leckere Zeug :( ), da dies auf die Dauer auch schädlich sein kann. Im „Notfall“ besteht sonst die Einnahmemöglichkeit von Laktase zum Essen (z.B. die Produkte Lactrase oder Laktaid). Mit der LI bezüglich des Schweißgeruchs bezieh ich mich auf Berichte, da ich noch in der Probezeit bin.
Ach, und ganz wichtig!!! Trinken nicht vergessen 2 Liter pro Tag wären schon gut.

Soviel zu meinem Erfahrungen/Wissen. Ich bin mir im Klaren, dass noch einiges fehlt. Aber ich hoffe ich konnte jemanden weiterhelfen.

Viel Glück Lonely :)
Likwit
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Re: Allgemeines im Umgang mit BH und HH

Beitrag von Likwit »

Hi Lonely,

danke für den Artikel in dem du einige wichtige Punkte zusammengefasst hast.
Hier und da hättest du aber etwas umfangreicher bzw. objektiver recherchieren sollen ;)

Was die Gefahren von ALCL anbelangt liegts du zB nicht ganz richtig. Und Alaun hilft zwar durchaus gegen Geruch, aber nicht gegen Schwitzen. Zu beidem findest du Themen im Bereich für äußere Anwendungen.
Und es ist richtig, dass viele Deos nur überdeckend wirken. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Produkten die am Problem, der Zersetzung durch Bakterien, ansetzen: zB das Nivea Silver mit Silbermolekülen (auch in Tech-Klamotten bewährt) oder eines (Fa glaub ich) mit Alaun. Das Speick hatte ich auch mal und gefiel mir wegen dem natürlichen Geruch.

Gut dass du nochmal auf Natron hingewiesen hast: chemisch leicht nachvollziehbar wirkt das sehr gut (und billig und sicher) gegen Gerüche!


Viele Grüße
nagnag
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Re: Allgemeines im Umgang mit BH und HH

Beitrag von Simse »

Schöne Zusammenfassung, dennoch einige Anmerkungen
Lonely hat geschrieben:
Ein weiterer, viel diskutierter Punkt ist der Gebrauch von Aluminiumchlorid. AlCl sorgt für weniger Schweißabgabe durch Verengung der Schweißdrüsen und hat eine desinfizierende Wirkung, wodurch die Vermehrung der Bakterien eingeschränkt wird, die für den Geruch verantwortlich sind.
Beliebte Produkte sind die Odaban, Yerka oder AHC 20/30 Antitranspirantien, sowie die Deocreme von Vichy.
Jedoch ist AlCl auf die Dauer brustkrebserregend.
Immer wieder viel diskutiert, jedoch nie erwiesen...
Außerdem ist auch die Wirkung des AlCl begrenzt. Sowohl im Internet als auch in meiner näheren Umgebung wurde die Erfahrung gemacht, dass auf längere Zeit ein Gewöhnungs-effekt eintritt, womit man wieder am Anfang wäre.
Es gab auch schon Beobachtungen, dass im Gegensatz zum Gewöhnungseffekt eine Verkümmerung der Schweißdrüsen stattfand. Zum Thema Gewöhnungseffekt gilt es meiner Meinung nach eher die richtige AlCl-Lösung für die eigenen individuelle Beschaffenheit der Haut zufinden
Daher rate ich von dem Gebrauch von Aluminiumchlorid ab. Wenn nun jemand jedoch unter besonders starker Hyperhydrose leidet, besteht die Möglichkeit als Alternative zu AlCl Alaun zu gebrauchen. Es wirkt ähnlich, daher auch nicht unbedenklich, ist jedoch ohne die schädliche Chlorverbindungen und damit „gesünder“/verträglicher.
Zählst du auch Natriumchlorid (Kochsalz) zu den schädlichen Chlorverbindungen?

[...]

Ansonsten sollten die Ursachen behoben werden. Die meisten Hyperhydrose-Betroffenen werden diese hauptsächlich im Stress finden.
Stress bzw. die Psyche spielt mit Sicherheit eine große Rolle. Als hauptsächliche Ursache würde ich es nicht bezeichnen.
Danke für die Zusammenfassung, auch wenn ich in ein paar Punkten nicht ganz übereinstimme ;)
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ernesto
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Re: Allgemeines im Umgang mit BH und HH

Beitrag von ernesto »

Super Zusammenfassung!

Natürlich stimme auch ich dir nicht in allen Punkten zu, aber ich denke du hast da alles in allem einen sehr guten Job gemacht!

lg!
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