Botox

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JohnDoe
Feuchtling
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Re: Botox

Beitrag von JohnDoe »

Hallo liebe MItglieder,

nachdem ich schon lange als Leser hier passiv unterwegs bin, möchte ich euch nun doch gerne aktiv etwas fragen.
Ich leider seit ca. 15 Jahren (also seit meinem 13. Lebensjahr) an axillärer HH, vermutlich stark erblick bedingt da auch meine Mutter und Großmutter sehr zur Hyperhidrose neigen, allerdings dort vorwiegend generalisiert bzw.mit Schwerpunkt Kopf/Nacken.

Die letzten Jahre versuche ich mich über diverse Zusatzmittel aus dem Handel bzw Apotheken (AlCl-Lösungen) und natürlich größeren Mengen von Antitranspirant-Deos halbwegs durch Leben zu schlagen.

Dadurch hat sich zwar das Ausmaß der HH schon gemindert (früher immer 10cm Flecken unter den Armen), aber spätestens seit dem Einstieg ins Berufsleben und dem ständigen Umgebensein von Kollegen ohne möglichkeit zwischendurch mal eine dusche zu nehmen oder sich mal in ruhe umziehen zu können ohne Bedenken "erwischt" zu werden, ist der aktuelle Stand für mich auf Dauer nicht zufriedenstellend.
An manchen Tagen hab ich das Gefühl überhaupt nicht zu schwitzen (tue es aber trotzdem minimal weil das Deo dann anfängt u "krümeln"), an manchen Tagen zeigen die ganzen Mittelchen aber keinerlei Wirkung und durch die Bedenken des schwitzens wird ja meist alles noch verstärkt.

Habe daher nächsten Dienstag einen Termin bei einem Hausarzt von dem ich weiß, dass der Botox gegen ax. HH anwendet, zunächst zu einem Beratungsgespräch.
da ich aber hierfleißig lese dass es immer wieder Ärzte gibt die davon weniger ahnung haben als die meisten Mitglieder hier, wollte ich dennoch mal fragen worauf ich im Gespräch achten muss, auch wenn es darum geht dies im Vorfeld bei der KK anzufragen (bin gesetzlich versichert).

Muss zugeben das sich etwas skeptisch bin ob das letztendlich für mich die richtige Therapie sein könnte, da ich vermehrt in Stress-Situation unglaublich stark anfange zu schwitzen (Vorträge, Meetings, unangenehme Situationen, etc), aber selbst wenn durch die Behandlung das schwitzen im Büroalltag oder abends im Kino/beim autofahren/im Restaurant beseitigt wäre, wäre das immerhin schonmal ein großer Teilerfolg. Scheine aber leider mehr der "apokrine" Typ zu sein.

Bin für alle Tips dankbar, die man vor so einem arzttermin beachten sollte...

LG!
serenity
Seepferdchen
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Re: Botox

Beitrag von serenity »

Hallo JohnDoe,
ich hab mich mit Botox wegen HH an den Händen behandeln lassen. Ich weiss nich, wie das bezüglich axillärer HH gehandhabt wird, aber mein Arzt hat erst ein kleineres Areal (ohne Finger) zum Test mit Botox behandelt und mich ausführlich über die Risiken aufgeklärt. Trotz der recht zuverlässigen Wirkung darf man die Risiken nicht aus den Augen verlieren. Dann musste ich unterschreiben, dass ich über die Risiken informiert wurde und er hats mir dann verschrieben. Ich war bei ihm schon vorher in Behandlung wegen HH und Botox war dann als nächsthöherer Schritt geplant. Du solltest ihm auf jeden Fall von deinen vorherigen Versuchen, die HH in den Griff zu bekommen, berichten und vielleicht rät er dir noch zu anderen Behandlungsmethoden, die du auf jeden Fall vorher ausgeschöpft haben solltest.
Natürlich solltest du dich auch selbst informieren und dann ungeklärte Fragen stellen. Wenn der Arzt schon andere Patienten mit Botox behandelt, ist das ein Indiz dafür, das er Erfahrung hat. Das heisst auch, dass das Risiko geringer ist, das er daneben spritzt und Lähmungen als Nebenwirkungen oder sogar eine Vergiftung mit Botox eigentlich nicht vorkommen sollten.
Ich drück dir die Daumen und hoffe, dass es dir hilft.
JohnDoe
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Re: Botox

Beitrag von JohnDoe »

Hallo serenity,

danke für deine schnelle Antwort.
Hier eine kurze Zusammenfassung meines Hautarztbesuchs, vielleicht hilft dies ja auch dem ein oder anderen weiter.

Wie bereits vorher beschrieben hatte ich im Vorfeld einen Hautarzt gefundne, der sich mit dem Thema HH bzw. den Behandlungsmethoden auskennt.
Zunächst ging es natürlich darum, welche Methoden ich bereits angewandt habe (AlCl, allemöglichen Deos, etc).
Weil das ja nicht zum Erfolg fürht, hat er mir danach 3 mögliche Behandlungmethoden aufgeführt.
1. Operatives Entfernen des gesamten Hautbereichs in der achsel + Transplantation neuer Hautpartien - aber natürlich hat er davon sofort abgeraten
2. Sakkrüttage: Dies habe er in seiner Kliniktätigkeit bereits durchgeführt, jedoch sei diese Methode aufgrund des recht groben Operationserkzeugs häufig mit inneren Wundheilungsstörungen verbunden.
3.Botox (weswegen ich ja auch eigentlich den Termin gemacht habe).

Die Argumentationskette hat mich fast ein wenig an ein Verkaufsgespräch erinnert (von ganz schlecht bis zu dem, was ich dem Patienten verkaufen möchte). Auch wenn er von bisher 100% Erfolgquote bei der Behandlung mit Botox berichtet hat.
Auf die Frage allerdings wie sich das mit der gesetzl. KK verhält sagte er, es wäre sehr schwer bis unmöglich das bezahlt zu bekommen, weshalb ich damit rechnen müsste es selbst zu tragen (je nach Behandlungsfläche 300-600 €, dies würde über einen "minardschen Schwitztest" entschieden werden.
Mein Arzt berichtet von einer Wirkzeit von ca. 1 Jahr, auch da bin ich durch die Berichte in diesem Thread eher etwas skeptisch.
Abschließend hat er mir noch gesagt dass ichs mir überlegen kan, sollte ich mich aber dazu entschließen würde ich einen "beschleunigten" Termin bekommen... - alles ist möglich solange man den Klingelbeutel selbst aufmachen muss :)

Da man hier aber immer wieder liest dass Botox bei ax. HH mittlerweile häufig als Behandlungsmethode anerkannt sei, frage ich mich nun ob er vieleicht damit nur seinen "Geldtopf" für Behandlungen mit diesen 600€ nicht belasten will u. ich es deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlen soll... da frag ich lieber nochmal bei der KK nach.

Fazit: Die erhoffte "Erleuchtung" blieb bisher aus und ich werd mir nochmal Gedanken machen müssen, ob ich diese Methode wirklich "versuchen" möchte...
serenity
Seepferdchen
Seepferdchen
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Re: Botox

Beitrag von serenity »

Das Botox länger wirkt als die üblichen 6 Monate ist möglich, aber eher die Ausnahme. Einen Arzt ohne "Verkaufgespräch" wirst du kaum finden, denn 1. bringt's Geld und 2. ist es die nebenwirkungsärmste und langanhaltendste Methode, die ich einer Operation immer vorziehen würde. Denn die Wirkung von Botox und somit auch der Nebenwirkungen lassen ja irgendwann nach. Da an HH nicht geforscht wird, wird es immer Ärzte geben, die weniger über HH wissen als du. Deshalb informier dich immer vorher und entscheide allein, was du tust. Denn Ärzte "verkaufen" auch nur das, was sie anbieten, soll heissen, da dein Arzt, wie du im Vorfeld schon erwähntest, Botoxbehandlungen des öfteren durchführt und somit gewisse Erfahrung damit hat, wird er dir das auch hauptsächlich anbieten.
Übrigens geht nicht das ganze Geld an den Arzt selbst, denn Botoxpräparate kosten als ganze Flasche (ca. 100 Einheiten) so ab 350€ aufwärts.
Da es teuer ist, würde ich Botox nur verwenden, wenn sonst nichts anderes bei dir gegen HH hilft.
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