Ich hoffe Ihr könnt mir irgendwie helfen..

Gedankenaustausch und Infos zu übermäßigem Schwitzen

Moderatoren: Dedee, schwitzen_com, Schweißbrille

Antworten
Jimmz
Feuchtling
Feuchtling
Beiträge: 2
Registriert: 05.Mär 2012, 4:39
Geschlecht: Männlein

Ich hoffe Ihr könnt mir irgendwie helfen..

Beitrag von Jimmz »

Hallo zusammen,

bestimmt schon 100 mal bin ich verzweifelt über dieses Forum gestolpert, hab unmengen an Beiträgen gelesen und am Ende aber dann doch selbst nichts erzählen wollen. Warum auch immer.
Das ist jetzt vorbei, denn ich steh ein wenig mit dem Rücken zur Wand inzwischen.

Zunächst Danke and die jenigen von euch, die sich die Mühe machen und sich meine Geschichte durchlesen.
Außerdem möchte ich mich vorab entschuldigen. Ich weiß, dass es eine Suchfunktion gibt, allerdings habe ich noch keinen Beitrag gefunden, der mein Problem exakt trifft.

Ich bin 24 Jahre alt, 1,82 groß, wiege 75kg und sportlich (Fußballverein).

Angefangen hat alles als kurz bevor ich 18 wurde. Das kann ich so genau sagen, da ich kurz vorher mit meiner Familie in Ägypten war. Ich habe ohne das aller geringste Problem am Mittagstisch bei um die30°gesessen und zu Mittag gegessen, eben genau wie jeder andere. Ein wenig Schweiß auf der Stirn oder unter den Armen ist ja absolut normal und muss ja schließlich auch so sein.

Quasi von einen Tag auf den anderen hat sich dann alles geändert. Ich errinnere mich noch gut daran, wie ich mit Freunden feiern war und ich mein gesamtes Oberteil durchgeschwitzt habe. Und mit durchgeschwitzt meine ich nicht, dass ich "geklebt" habe wie manche sagen oder nasse Flecken unter meinen Armen hatte, sondern das sich mein T-Shirt auf der gesamten Fläche des Rückens, und ich schwöre ich übertreibe nicht, dunkel verfärbt hat und so nass war, als hätte ich es vor einer Stunde erst aus der Waschmachine geholt.

Ich habe dem ganzen kaum Beachtung geschenkt. Doch ab dann, war es immer so.

Lange Zeit habe ich mir versucht auszureden, dass es ein Problem gibt. Später habe ich es für eine Kopfsache erklärt.
Doch wenn es eine Kopfsache ist, frage ich mich warum ich Nachts aufwache, weil mein Kissen so nass ist, als hätte ich ein 0,3 Glas Wasser drauf ausgeschüttet. Oder warum, wenn ich am Schreibtisch sitze und in Lesen vertieft bin, ich von einer auf die andere Sekunde anfange regelrecht auszulaufen.

Es hat sich dazu entwickelt, dass ich ausnahmslos immer ein Muskelshirt unter meinen Shirts trage, weil es einfach unter gewissen Umständen 100% feststeht, dass es wieder passiert.

Der Absolute Horror ist natürlich der Sommer. Ich gehe nicht vor die Tür, wenn es nicht unabdinglich ist. Und in meiner Wohnung sitze ich auf einem Handtuch in meinem Bett vor einem Ventilator und hoffe, dass es abends wird. Tag für Tag.
Das einzige was noch schlimmer ist, als der Sommer, ist im Sommer Auto zu fahren. Klimaanlage spielt keine Rolle. Inzwischen habe ich nur 2 Optionen: Entweder mich nach dem Autofahren umziehen. Oder ein Handtuch unter mein Shirt legen, welches den ganzen Schweß dann aufsaugt.
Ansonst ist mein Rücken nach vielleicht 15min komplett durchtränkt.
Alle Welt freut sich auf Sommer, nur ich sitze frustriert zu hause! Aber das kennen ja sicher viele von euch. Nichtmal an abends feiern gehen ist zu denken... auch nicht mit Muskelshirt und dem T-shirt.. nach vielleicht 2 Stunden habe ich beide komplett durchgeschwitz. Erst am Rücken, dann am Bauch.

Mein Arzt hat es für Stress oder Veranlagung gehalten und nicht wirklich ernst genommen. Schwitzen wäre ja gesund. Ich habe inzwischen meine Schilddrüse untersuchen lassen (Ultraschall und Bluttest). Alles im Rahmen.
Es gibt wie ich jetzt erfahren habe bei meiner Großmutter, sowie meiner Tante auch Fälle von Schilddrüsenüberfunktion.

Vegantin habe ich versucht. Keine Wirkung. Auch nicht bei 2 Tabletten aufeinmal. Ich habe nichtmal weniger geschwitzt, sonder so als hätte ich nichts getan.
ALC war auch quasi nutzlos. Vor allem, weil es schon ein Kunststück ist sich selber den Rücken damit ausreichend zu behandeln.
Abgesehen davon ist es ja nicht nur da so, sondern generell. Bauch, Achseln, Rücken, Hintern, Füße... nur die Hände gar nicht.

Nachdem ich ganze Tage vor dem Internet zwecks Selbsthilfe gesessen habe, bin ich im Rahmen eines Artikels über Schilddrüsen auf den Begriff "Hitzeintolleranz" oder "Hitzeunverträglichkeit" gestoßen.
Und plötzlich hat sich meine Sichtweise stark geändert.
Ich war so sehr auf das Schwitzen konzentriert, dass ich andere Auffälligkeiten oder Symptome komplett übersehen habe.

Folgende Dinge belasten mich im Allgemeinen:

Manchmal: Herzrythmusstörungen. Wirklich teilweise beängstigend. Nicht nur ein einfacher Aussetzer mal am Tag. Sondern gerne mal 3 davon direkt hintereinander. (2 EKG´s und ein Belastungs-EKG gemacht, vor ca einem Jahr, als die Störungen täglich waren). Sah für meinen Arzt alles gesund aus.
Immer: Schlafstörungen (Ich kann nur schwer einschlafen. Wenn ich Urlaub habe und nicht beim Sport war, dann ist es schon fast unmöglich).
Immer: Totale Abgeschlagenheit. Ich fühle mich eigentlich immer schlapp. Egal wieviel Schlaf ich hatte. Ob 4 Stunden oder 8. Egal.
Es kommt vor, dass ich, wenn ich mir keinen Wecker stelle einfach mal so 15 Stunden durchschlafe. Also ich meine nicht einfach im Bett liegen bleiben, sonder um 23Uhr ins Bett gehe und dann irgendwann Nachmittags aufwachen.

Ich habe einfach das Gefühl, mein Körper bewegt sich den ganzen Tag auf höchster Drehzahl. Ensprechend esse ich auch. 5 Mahlzeiten sind nicht ungewöhnlich, wenn ich den ganzen Tag in der Uni bin und abends noch arbeiten muss.

So und jetzt zurück auf das Hauptproblem:

Die HITZE

Ich habe inzwischen erkannt, dass ich nicht einfach mehr schwitze als andere, sondern das ich Hitze sehr viel stärker empfinde als andere Menschen.

Beispiele:
- Ich arbeite abends in einem Lager (neben dem Studium). Im Winter trägt dort bei körperlich relativ anstrengender Arbeit eigentlich jeder eine Trainingsjacke, Strickjacke oder zumindest einen Pulli. Ich nur das erwähnte Muskelshirt sowie ein dünnes Shirt.
Den anderen ist regelrecht kalt. Aber für mich sind es schon nach wenigen Handgriffen gefühlte 30°. Unerträglich warm.

- Ich sitze mit meinen Mitbewohnern im Wohnzimmer und wir gucken einen Film. Einer meiner Mitbewohner oder sogar beide, haben riesige Schweißränder unter den Armen. Ich hingegen schwitze gar nicht. nur ganz gering. Und dann ist es so als würde jemand einen Schalter umlegen. Temperatur steigt meinetwegen um 1° und für mich sind es keine 20° mehr, sonder 35....

- Ich war in meiner Ausbildungszeit bei einer Schulung. Unter dem Dach im Sommer. Es war für mich unerträglich heiß, so als würde ich in einer Sauna sitzen. Jedem war sehr warm, aber für mich war es nicht auszuhalten.
Bei solchen Anlässen durfte ich mich dann auch mehrfach umziehen.

Meinen Job, der zugegeben auch nicht mein Traumjob war, als Bankkaufmann konnte ich nicht mehr ausüben. 3 Sommer mit allen Tricks so durchgekommen. Aber ein Leben lang.. unvorstellbar.

Inzwischen bin ich soweit, dass ich, wenn ich keine Lösung finden sollte, ins Ausland auswandern werde. Finnland oder ähnliches. Aber das kann doch nicht die Lösung sein. Damit wäre ja vor allem "nur" dem Schwitzen etwas entgegen gewirkt.

Erstmal riesigen Dank an all die jenigen, die sich die Mühe gemacht haben und diesen endlosen Text durchgelesen haben!

Gibt es jemanden mit ähnlichen Problemen?
Was kann ich noch tun? Natürlich werde ich mich nochmal von anderen Ärzten untersuchen lassen.

Vielen vielen Dank schonmal!

Euer Jimmz
lastresort
Feuchtling
Feuchtling
Beiträge: 18
Registriert: 29.Feb 2012, 19:54
Geschlecht: Männlein

Re: Ich hoffe Ihr könnt mir irgendwie helfen..

Beitrag von lastresort »

Informier Dich mal über Borelliose und HPU.

Und lies mal diesen Beitrag: http://www.hh-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=1&t=1075
Jimmz
Feuchtling
Feuchtling
Beiträge: 2
Registriert: 05.Mär 2012, 4:39
Geschlecht: Männlein

Re: Ich hoffe Ihr könnt mir irgendwie helfen..

Beitrag von Jimmz »

Hey,

danke schonmal für die Hinweise.

Zu Borelliose: Also eine Zecke habe ich soweit ich weiß noch nie eine gehabt.
Aber ein Test kann ja sicher nicht schaden. Ich muss einfach alles versuchen.

Was das Glutamat angeht:

Also der Prozess kam bei mir eher plötzlich, als schleichend. Wobei ich dennoch das Gefühl habe, dass es in den ersten 3 Jahren jeden Sommer etwas schlimmer wurde und dann auf einem wirklich kaum zu ertragenden Level stehen geblieben ist.
Es ist tatsächlich so, dass ich mich sehr viel von Tiefkühlpizza, MC´s und Co. ernähre. Man könnte sagen, dass ich meine Ernährung mehr oder weniger zum schlechten Umgestellt habe. Könnte vom Zeitpunkt her passen.
Hab das nie für so schlimm erachtet, da ich wiegesagt 3-4 mal die Woche 2 Stunden Sport getrieben habe und wie gesagt nie im geringsten übergewichtig war.

Was aber auch auffällig ist, ist das ich seit Beginn meines Studiums leider nur noch extrem wenig Zeit für Sport habe. (1x alle 2 Wochen vielleicht). Ernährung ist immer noch eher schlecht. Dennoch habe ich nicht zugenommen, sondern sogar abgenommen (ca. 3kg weniger). Fett gab es keins was hätte verschwinden können. Aber mir ist doch aufgefallen, dass ich vor allem an Beinen und Bauch deutlich an Muskeln verloren habe. Was ja auch logisch ist bei dem fehlenden Sport.

Ich behaupte, dass ich mich 1Monate ins Bett legen könnte, nur Fastfood esse und trotzdem kein Gramm zunehmen würde. Es ist, als würde alles was ich zu mir nehme sofort verbrannt. Daher kam ich auch auf die Idee mit dem gestörten Stoffwechsel.

Zudem rauche ich nicht und nehme auch sonst keine Drogen zu mir. Alkohol habe ich tatsächlich "erst" mit 16 angefangen zu trinken (1 1/2 Jahre später fing alles an). Aber nicht mehr als meine Mitmenschen. Eher sogar weniger. Von trinken bis zur Besinnungslosigkeit halte ich nix, bzw mach das mir persönlich auch keinen Spaß. Ich trinke auch nur am Wochenende, dafür aber fast jedes Wochenende. Aber das ist doch nicht Außergewöhnlich.

Ich spreche meinen Arzt in jedem Fall mal auf Borelliose und Leberwerte an.

Gruß
Jimm
Antworten